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Internationaler Tag des Waldes |   Blog

 

21. März: Internationaler Tag des Waldes

Wälder sind nicht nur atemberaubende Landschaften, sondern auch Lebensraum für unzählige Pflanzen- und Tierarten. Sie dienen als Kohlenstoffsenken und spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Klimas. Ihre Bäume produzieren den lebenswichtigen Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen, und bieten uns Erholung und Inspiration.

Trotz ihrer immensen Bedeutung sind unsere Wälder zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt, darunter Entwaldung, Klimawandel, Brände und illegaler Holzeinschlag. Diese Aktivitäten führen zu einem drastischen Verlust an biologischer Vielfalt und gefährden die ökologische Stabilität unseres Planeten. Im Jahr 2023 wurden im Amazonasgebiet rund 9.000 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Seit 1990 wurden damit mehr als 450.000 Quadratkilometer Wald im Amazonasgebiet gerodet. Das entspricht einer Fläche so groß wie die Staatsgebiete von Deutschland und Portugal zusammen.

Die Bewahrung der Wälder ist nicht nur essentiell für den Schutz der biologischen Vielfalt und die Regulierung des Klimas, sondern auch für die Erhaltung unserer Wasserressourcen. Wälder spielen eine entscheidende Rolle bei der Reinigung und Speicherung von Wasser sowie bei der Regulierung des Wasserzyklus. Zum Beispiel können Wälder als natürliche Filter dienen, die Schadstoffe aus dem Regenwasser herausfiltern und die Qualität von Grundwasser und Flüssen verbessern. Darüber hinaus fungieren Wälder als Wasserspeicher, indem sie Regenwasser aufnehmen und langsam freisetzen, wodurch Überschwemmungen reduziert und die Wasserversorgung in trockenen Perioden aufrechterhalten wird.

Doch was können wir als Einzelne tun, um zum Schutz der Wälder beizutragen?

 

 

 

 

1.) Reduziere deinen Papierverbrauch: Verwende Recyclingpapier und drucke nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Verwende digitale Dokumente und Kommunikationsmittel, um den Papierverbrauch zu minimieren.

Weißt du, wo überall Papier in unserem Alltag vorkommt?

Es liegt auf der Hand, dass Lebensmittelverpackungen aus Karton, wie z.B. Müsli- oder Pizzakartons, Holzfasern enthalten. Auch Büroartikel, wie z.B. Notizbücher und Druckerpapier, bestehen aus Holz oder Holzfaserprodukten. Nicht zuletzt sind auch Haushaltsprodukte wie Toilettenpapier und Reinigungstücher als Holzprodukte zu nennen.

Weniger offensichtlich ist, dass auch einige Kosmetik- und Pflegeprodukte wie Gesichtscremes, Zahnpasta und Shampoos Holzfasern als Füllstoff oder Bindemittel verwenden. Auch in der Medizin gibt es Materialien, die Holzfasern enthalten, z. B. Verbandsmaterial oder Wattestäbchen.

Fun Fact: Überraschenderweise enthalten sogar einige Marken von Kaugummi, Eiscreme und Lippenstift Holzbestandteile, die als Basis, Stabilisatoren, Scheuermittel oder Bindemittel dienen und dabei helfen, die gewünschte Textur oder Konsistenz zu erzielen.

 

 

2.) Nachhaltige Holzprodukte: Achte beim Kauf von Holzprodukten auf Zertifizierungen wie FSC (Forest Stewardship Council), die eine nachhaltige Forstwirtschaft fördern. Wähle Second-Hand-Produkte oder Produkte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, um illegaler Abholzung entgegenzuwirken.

Kennst du die folgenden drei Siegel, die nachhaltige Holzprodukte kennzeichnen?

Das Siegel FSC (Forest Stewardship Council) kennzeichnet Holzprodukte, die aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Der FSC ist eine internationale Organisation, die Standards für eine umweltgerechte, sozial verträgliche und wirtschaftlich tragfähige Waldbewirtschaftung festlegt. FSC ist das weltweit führende Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung und hat mehr als 200 Millionen Hektar Wald in über 80 Ländern zertifiziert.

Der Blaue Engel ist in Deutschland ein Umweltzeichen, das auch für nachhaltige Holzprodukte vergeben wird. Es kennzeichnet Produkte, die strenge Umwelt- und Gesundheitsstandards erfüllen. Der Blaue Engel ist übrigens das älteste Umweltzeichen der Welt und wurde bereits 1978 eingeführt.

Auch das PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) ist ein Zertifikat für die legale und nachhaltige Herkunft der verwendeten Fasern und anderer zugekaufter Holz- und Papierprodukte. PEFC ist, gemessen an der zertifizierten Waldfläche und der Anzahl der zertifizierten Betriebe, das weltweit größte Waldzertifizierungssystem mit über 280 Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche in mehr als 50 Ländern.

 

 

3.) Aufforstungsprojekte: Beteilige dich aktiv an Aufforstungsprojekten in deiner Gemeinde oder unterstütze Organisationen, die sich für die Wiederaufforstung auch mit klimaresistenteren Baumarten einsetzen. Jeder gepflanzte Baum trägt zur Regeneration und zum Schutz des Waldes bei.

Weißt du, welche Baumarten anfällig für Klimaveränderungen und damit zum Teil auch für bestimmte Schädlinge sind?

Borkenkäferanfällige Baumarten, die in Deutschland weit verbreitet sind, sind vor allem Fichte und Kiefer. Zusätzlich begünstigt der Klimawandel den Borkenkäferbefall. Eine der Hauptursachen ist die Zunahme von wärmeren Temperaturen und Trockenperioden, die die Überlebens- und Vermehrungsrate der Borkenkäfer erhöhen. Durch mildere Winter überleben mehr Borkenkäferlarven die kalte Jahreszeit, was zu größeren Populationen führt. Zudem schwächen Trockenheit und Hitze die gestressten Bäume, indem sie die Harzproduktion einstellen bzw. reduzieren und sich so nicht mehr gegen Borkenkäferbefall wehren können.

Bei der Aufforstung ist es deshalb wichtig, auf widerstandsfähigere Baumarten zu setzen, die besser an die sich ändernden Klimabedingungen angepasst sind. Dazu gehören Laubbäume wie Eiche, Buche und Ahorn, die mit zunehmend wärmeren Temperaturen und Trockenperioden besser zurechtkommen. Eine Mischung verschiedener Baumarten erhöht insgesamt die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegenüber Schädlingen und Krankheiten.

 

 

 

Tipp des Tages

Wusstet ihr, dass Wälder nicht nur Lebensräume für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt sind, sondern auch eine entscheidende Rolle im Wasserkreislauf spielen?

Sie fungieren als natürliche Wasserspeicher, ähnlich wie Moore und Auen. Bäume ziehen Wasser aus dem Boden und geben es durch Transpiration wieder ab, wodurch Feuchtigkeit in die Atmosphäre gelangt und Niederschläge entstehen. Die Wurzeln der Bäume verhindern zudem Bodenerosion und tragen zur Bodenstruktur bei, die das Wasser speichert und langsam freisetzt.

Angesichts der aktuellen Wasserkrise ist es wichtig, den Zusammenhang zwischen Wald und Wasser zu verstehen. Unser Tipp des Tages zum Internationalen Tag des Waldes ist deshalb ein Besuch der Ausstellung "Wilde Buchenwälder" mit der Sonderausstellung "Alles im Fluss! Wasser in der Krise", die vom 24. März bis 16. Juni 2024 in Ebrach zu sehen ist.

In den „Wilden Buchenwäldern“ gibt es viel zu entdecken: Feste Bestandteile der Ausstellung sind ein Walddiorama mit Wildkatze, Dachs und Co sowie lebensechte Amphibien-Modelle in ihren nachgebauten Lebensräumen. Die Ausstellung bietet spannende Einblicke in die faszinierende Welt naturbelassener Buchenwälder, die auch spielerisch erkundet werden kann: Ein Waldbodentunnel für Kinder, eine aufklappbare Spechthöhle, Zunderschwämme und ein digitaler Infotisch laden zum Entdecken ein. Wer es ruhig angehen möchte, kann es sich mit einem Buch in der kleinen Bibliothek gemütlich machen. Die enga-gierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben gerne Auskunft zu den Buchenwäldern, aber auch zu Ausflugszielen im Naturpark Steigerwald, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten sowie attraktiven Wanderwegen.


Die Sonderausstellung "Alles im Fluss!? Wasser in der Krise" ist vom 24. März bis zum 16. Juni 2024 geöffnet, mit Öffnungszeiten von Mittwoch bis Sonntag von 13 bis 17 Uhr. Die Dauerausstellung "Wilde Buchenwälder" ist noch bis Ende Oktober 2024 zugänglich.

 

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