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Was, wenn wir alle gegen den Strom schwimmen? |   Blog

2019 neigt sich dem Ende und damit auch unser Modellprojekt „VerantwortlICH handeln. Kleine Teile – Große Wirkung. (Mikro-)Plastik in unserer Umwelt“. Viele verschiedene Aktionen, (Schul-)Projekte, Kurse und Veranstaltungen wurden durchgeführt. Was in Erinnerung bleibt: Immer wieder bedrückte und bewegte Gesichter in Verbindung mit Fragen wie „Was kann ich als einzelne Person schon tun? Eigentlich ist es doch eh schon zu spät.“ oder „Warum soll gerade ich etwas an meinem Konsumverhalten verändern?“.

 

Ein kleines Gedankenexperiment…

2019 neigt sich dem Ende und damit auch unser Modellprojekt „VerantwortlICH handeln. Kleine Teile – Große Wirkung. (Mikro-)Plastik in unserer Umwelt“. Viele verschiedene Aktionen, (Schul-)Projekte, Kurse und Veranstaltungen wurden durchgeführt. Was in Erinnerung bleibt: Immer wieder bedrückte und bewegte Gesichter in Verbindung mit Fragen wie „Was kann ich als einzelne Person schon tun? Eigentlich ist es doch eh schon zu spät.“ oder „Warum soll gerade ich etwas an meinem Konsumverhalten verändern?“.

Ein kleines Gedankenexperiment…

Zu diesen Fragen ein kleines Gedankenexperiment. Stellen wir uns die Redewendung „gegen den Strom schwimmen“ einmal bildlich vor: Ein scheinbar unendliches Feld an grauen Fischen, die in dieselbe Richtung schwimmen. Ein einheitlicher, gleichmäßiger Strom. Mitten in diesem Strom an grauen Fischen lässt sich eine Unregelmäßigkeit erkennen. Einer der Fische bleibt plötzlich stehen, dreht sich um und beginnt in die gegengesetzte Richtung zu schwimmen. Dieser Fisch erfährt zunächst großen Gegenwind. Er muss sich durchkämpfen, kollidiert mit anderen Fischen, wird dadurch zurückgeworfen und irgendwie macht er sich auch unbeliebt. Er stört. Einfach weil er anders ist.

Was aber, wenn zum Beispiel durch ein Kollidieren ein weiterer Fisch plötzlich stehen bleibt, ins Nachdenken kommt, sich umdreht und ebenfalls in die andere Richtung schwimmt? Was, wenn nach und nach immer mehr Fische „gegen den Strom schwimmen“? Welche Richtung hat der Strom dann?

Das Gedankenexperiment zeigt sehr anschaulich, was mit „Kleine Teile – Große Wirkung“ im Modellprojektname auch gemeint ist. Es hilft, sich daran zu erinnern, wie eben doch jeder Einzelne wichtig im Kampf gegen (Mikro-)Plastik in unserer Umwelt ist. Mich persönlich stimmt es hoffnungsvoll – gerade so kurz vor Weihnachten. Und da es in meinen Augen nicht den Jahreswechsel benötigt, um Vorsätze in die Tat umzusetzen, hier ein paar Ideen für ein plastikfreie und nachhaltige Weihnachtsfest. Denn genau hier kann man anfangen, sich umzudrehen, die Richtung zu wechseln und „gegen den Strom zu schwimmen“.

Plastikfreier Weihnachtsbaum – So einfach funktionierts!

Beim Weihnachtsbaum lässt sich dies durch Verzicht auf billige Plastikbäume einfach umsetzten. Eine zunehmend beliebte, plastikfreie und nachhaltige Alternative – auch zum klassischen Baum – stellen selbstgebastelte Bäume beispielsweise aus Naturmaterialien oder Abfallprodukten dar, welche auch in den kommenden Jahren benutzt werden können und dadurch nicht nur umweltschonend sind, sondern auch Zeit und Geld sparen. Wer nicht auf einen echten Weihnachtsbaum verzichten möchte, kann sich unter robinwood.de/weihnachtsbäume informieren, wo es ökologisch zertifizierte Bäume zu kaufen gibt.

Um den natürlichen oder selbstgemachten Baum zu verzieren, lassen sich statt Plastikschmuck Kugeln aus Glas, Porzellan oder Textil, Holz- und Papierschmuck, sowie Naturmaterialen wie Nüsse, Tannenzapfen, getrocknete Orangenscheiben, Zimtstangen und Strohsterne verwenden. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt! Wer sich gerne inspirieren lässt, kann verschiedenste Anregungen dazu in unserer UBiZ-Bibliothek finden. Beim schmücken des Weihnachtsbaumes ist anzumerken, dass neben Plastikschmuck insbesondere Lametta und Schnee- und Glitzerspray am Weihnachtsbaum vielleicht schön aussehen mag, für die Umwelt jedoch schädlich ist, vor allem wenn sie mit dem Baum einfach auf dem Kompost laden. Kerzen aus Bienenwachs runden den plastikfreien und nachhaltigen Weihnachtsbaum ab.

Plastikfreie Weihnachtsgeschenke – ein paar Ideen

Wenn der Weihnachtsbaum soweit steht und geschmückt ist und auch Essen und Getränke geplant und organisiert sind Anregungen hierfür s.h. Blogeintrag „Einkaufen ohne Plastik ist doch kaum möglich – oder doch, dann fehlt für ein perfektes Weihnachten nur noch „das Wichtigste“: Die Geschenke. Auch diese lassen sich ganz einfach plastikfrei umsetzen und vermeiden vielleicht sogar den klassischen Schal- oder Sockenstresskauf ein Tag vor Weihnachten. Denn wer ein klassisches materielles Geschenk für seine Liebsten besorgen möchte, kann sich hier für plastikfreie und faire Alternativen entscheiden. Tolle Ideen dazu und auch allgemein rund um ein faires, nachhaltiges und plastikfreies Weihnachten sind beispielsweise in der aktuellen Öko-Test Ausgabe (Dezember 2019) zu finden. Zum Einpacken stellen Recyclingpapier, Zeitungspapier oder Klopapier mit besonderer Dekoration aus der Natur eine schöne Alternative zu Geschenkpapier dar.

Insgesamt lässt sich der Geschenkeflut unter dem Weihnachtsbaum auch dadurch vermeiden oder eindämmen, dass nicht jeder jedem etwas schenkt, sondern jede Person nur ein Geschenkt besorgt – festgelegt beispielsweise durch Wichteln. Garantiert plastikfrei ist mein persönliches Lieblingsgeschenk: Kein Geschenk – zumindest kein materielles Geschenk. Stattdessen finde ich es eine schöne Idee „Zeit“ zu verschenken zum Beispiel bei einem gemeinsamen Familienausflug. Tolle Ideen dazu findest du unter www.zeit-statt-zeug.de.

Weihnachten lässt sich also ohne großen zusätzlichen Aufwand oder Verzicht plastikfrei(er) feiern. Ganz anders und doch wie immer! Und wer weiß: vielleicht wird dieses „ganz anders“ schneller die Richtung des Stroms als wir uns es aktuell noch vorstellen können…

Irina Schlöser, Praktikantin im UBiZ 2019

… in diesem Sinne wünscht das UBiZ-Team allen frohe und besinnliche Weihnachten und einen guten Start ins nächste Jahr! 

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