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Wie häufig wirfst Du 60 Cent einfach in den Müll? |   Blog

Einfach grundsätzlich 1/3 eines Lebensmittels in den Müll werfen? Das geht ja mal gar nicht?

Es passiert aber regelmäßig und ohne schlechtes Gewissen. Aus Unwissen und vermutlich auch mangelnder Wertschätzung für Lebensmittel. Kaum zu glauben? Dann sehen wir uns das mal genauer an.

 

 

Wertvolles ab in den Müll

Um das etwas besser verständlich zu machen, greifen wir uns heute ein Gemüse heraus.

Den Broccoli.
Diejenigen unter Euch, bei denen Broccoli schlimmste Kindheitserinnerungen wachruft: bitte nicht gleich weiterklicken! ;) Das Beispiel ist (leider) auch auf viele andere Produkte übertragbar.

Nachdem wir in der letzten Woche schon über den ökologischen Rucksack unserer Lebensmittel gesprochen haben, kaufen wir in unserem Beispiel zu Zeiten, in denen Broccoli verfügbar ist, frischen Bio-Broccoli von der Gemüsetheke. Eingefroren hätten wir nämlich deutlich mehr Ressourcen, die für Produktion und Lagerung benötigt werden.
Wir transportieren unseren Broccoli nach Hause und lagern ihn korrekt im Gemüsefach unseres Kühlschranks. Da wir unseren Einkauf mit Hilfe eines Wochen-Menüplans (siehe hier) gut geplant haben, wird der Broccoli zeitnah nach Einkauf verwertet, da er sonst schnell gelbe oder sogar braune Röschen bekommt und/oder austrocknet. Als Rezept haben wir uns eine bunte Gemüsepfanne gewählt.
Wir beginnen mit den Kochvorbereitungen, legen uns alles zurecht und beginnen mit dem Schnippeln. Nun ist unser Broccoli an der Reihe. Wir schneiden im gesamten und oberen Bereich die frischen, saftigen Röschen ab, auf die wir uns schon so freuen. Und haben plötzlich nur noch den Broccoli-Strunk in der Hand. Was passiert? Vielleicht gehört ihr (nicht) mehr dazu. Aber bei sehr vielen Menschen, geht jetzt die Biotonne auf…

 

  • Unwissenheit. Menschen wissen häufig nicht, dass auch solche Teile eines Gemüses essbar und verwertbar sind.
  • Unwissenheit 2. Menschen wissen zwar, dass der Teil essbar wäre, ihnen fehlt aber eine Idee, diesen zu verwerten.
  • Falsche Lagerung/Zu lange Lagerung. Nach einiger Zeit wird der Broccolistrunk sehr trocken und holzig.
  • Fehlende Wertschätzung. Menschen wissen, dass der Teil verwendet werden könnte, wüssten auch, wie sie es machen könnten, finden es aber unnötig oder möchten nur „das beste Stück“ nutzen.

 

Ressourcen und bares Geld für die Tonne

Bei einem Broccoli sprechen wir, wenn das so gehandhabt wird, von einem Drittel! Ein Drittel, für das, wir erinnern uns, völlig umsonst Ressourcen verbraucht wurden. Aber natürlich auch Geld. Wir rechnen Euch das kurz mal vor:

Unser Biobroccoli kostet zwischen 5,20 bis 5,90 Euro pro kg. Wir rechnen mit einem Schnitt von 5,55 Euro.
In unserem Fall wiegt der Broccoli 385 g, die in Plastik eingepackte Ware entspricht in der Regel auch meist 400g.
Die Kosten liegen bei gerundet bei 2,10 Euro.
Der Strunk alleine wiegt hier 112 g. Die Kosten liegen bei gerundet 62 Cent. Man wirft also nicht nur Ressourcen, sondern auch bares Geld in die Tonne.
In unserer heutigen Zeit schrecken 60 Cent leider die meisten Menschen dennoch nicht mehr ab. Auch wenn man das oft natürlich hochrechnen müsste, da ja häufig nicht nur für eine Person, sondern für mehrere oder eine ganze Familie gekocht wird.
Dabei wäre es so einfach, das Ganze zu verhindern. Und dabei gleich noch einen zweiten Tag im Menüplan mit einem Rezept zu füllen.

 

Verwerten, verwerten, verwerten

Auch im Strunk stecken die gleichen gesunden Inhaltsstoffe wie in den Röschen. Er ist also nicht weniger gesund, vor allem aber nicht weniger schmackhaft oder schwerer zu verwerten. Beim Beispiel Broccolistrunk sind die Verwertungsmöglichkeiten so vielfältig.

Für alle folgenden Verwertungsmöglichkeiten gilt: Verholzte Schalenteile am unteren Ende entfernen, weiter oben kann diese sogar dran gelassen werden.

  • Rohkost: Der Strunk schmeckt eins zu eins wie Kohlrabi. Somit können alle Kohlrabi-Rezepte auch damit nachgekocht werden. Wer gerne Rohkost knabbert, kann dies auch mit Broccoli tun.
  • Mit in die Gemüsepfanne. Wenn es das eigentlich geplante Rezept hergibt, kann der Broccoli komplett dazu geschnibbelt werden.
  • Suppe: Sollen beim Rezept wirklich nur die Röschen verwendet werden, kann der Strunk, eingepackt (Bienenwachstücher eignen sich hervorragend) noch einmal ins Gemüsefach wandern. Am nächsten oder übernächsten Tag wandert er dann, zusammen mit einer Kartoffel, Zwiebel, Gewürzen und Sahne oder Pflanzenalternative angeschwitzt und gekocht in den Mixer, alternativ kommt der Stabmixer zum Einsatz. Voilá, schon gibt es eine Vorspeise zum Mittags- oder Abendgericht.
  • Statt Suppe kann mit etwas Parmesan und Gewürzen so auch eine Art Pesto-Nudelsauce gezaubert werden.
  • Diejenigen unter Euch, die das bekannte T-Mix Küchengerät bei sich stehen haben, kennen die Variante ohnehin: da Broccoli auch roh verzehrt werden kann, kann dieser auch zu einem superleckeren Brotaufstrich geschreddert werden. Hier ist es dem eigenen Geschmack überlassen, ob dieser Nussbasis, mit Frischkäse oder eventuell anderen Küchenresten zubereitet wird. Abschmecken, fertig!
  • Seid ihr Smoothie-Trinker? Perfekt. Dann einfach den kleingeschnittenen Strunk mit in Euren Hochleistungsmixer geben.
  • Perfekt eignen sich die gedünsteten Broccoli-Strunkteile auch kombiniert mit anderem Gemüse wie Karotte, Bambussprossen oder Tofu auch als Füllung in Reispapier-Rollen!

Wie man sieht gibt es nicht den geringsten Grund, hier verschwenderisch mit einem Lebensmittel umzugehen. Es kostet weder mehr Zeit noch ist es aufwendig, im Gegenteil.
Und auch der Geschmack wird nicht im Geringsten leiden.

Broccoli ist nicht das einzige Lebensmittel, bei dem das so wunderbar funktioniert. Welche Teile von Gemüse, die andere oft wegwerfen, nutzt ihr?
Lasst es uns und andere gerne wissen! Postet es auf instagram oder facebook und nutzt den Hasthag

#UBiZFoodWasteFastenaktion!

So wird Eure Idee für alle sichtbar.

 

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