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Herzlich Willkommen zum Start der UBiZFoodWasteFastenaktion 2022! |   Blog

Wir, das UBiZ, freuen uns darauf, gemeinsam während der UBiZFoodWasteFastenaktion vom 02. März bis 16. April 2022 die Zeit zu nutzen und das Thema Lebensmittelverschwendung auf einer ganz persönlichen Ebene zu beleuchten. Wir werden Informationen liefern, aber auch Impulse und Ideen geben, wie jede*r alte Gewohnheiten überdenken und neue ganz leicht im Alltag integrieren kann. Wir begleiten Euch und am Ende warten bei unserer Osterverlosung auch weitere Inspirationen, um weiter auf diesem Weg zu bleiben – und natürlich auch Spaß daran zu haben.

Jeweils mit ein paar Tagen Pause werden wir Euch mit kleinen Inputs und Aufgaben durch die Fastenzeit begleiten.

Denn unsere Lebensmittel sind „Restlos WERTvoll – Schätze auf Deinem Teller“!

Aber steigen wir doch heute auch gleich richtig ein:

Das Thema Lebensmittelverschwendung ist eins der Probleme, die im Grunde jedem/jeder bewusst sind, im Alltag aber gerne einfach hinter Stress, Zeitmangel, vermeintlich wichtigeren Problemen und Ablenkung verschwinden. Aktuell gerät dieser Missstand durch Aktionen von Aktivist*innen sowie dem Pater Jörg Alt aus Nürnberg, der bereits seit langem Lebensmittel „containert“ (Siehe Bild 2), deutlich mehr in den Fokus.

Doch wird das ausreichen, um hier dauerhaft ein Bewusstsein zu schaffen? 

Hand aufs Herz. Wie bewusst ist einem selbst dieses Problem? Wie viel trägt man dazu bewusst oder unbewusst bei? Wie schwer fällt es einem, ein hartes Brötchen wegzuwerfen, wenn es bereits für nur 14! Cent zu haben ist? 

Genau DAS wollen wir uns die nächsten Wochen gemeinsam mal ansehen. Wo hakt es auch bei mir? Und was kann ich hier verändern und meinen Beitrag zu mehr Lebensmittelwertschätzung und gegen die Verschwendung von wertvollen Ressourcen beitragen?

 

Von welchen Mengen sprechen wir hier eigentlich?

Um zunächst einen Überblick zu bekommen, von welchen Dimensionen wir hier sprechen, fangen wir mal mit ein paar Zahlen an. Dabei bleiben wir bei unseren Informationen in Deutschland. Warum? Zum einen ist es bereits in einem Land wir hier gar nicht so einfach, verlässliche Zahlen zu bekommen. Vieles beruht auf Schätzungen, für Deutschland sind diese Schätzungen aber durchaus verlässlich. Zum anderen wird gleich klar werden, dass wir bereits alleine in diesem Land von Zahlen in Größenordnungen sprechen müssen, die für unser Gehirn kaum mehr vorstellbar sind. Um hier noch ansatzweise ein Gefühl entwickeln zu können, betrachten wir zunächst also mal nicht gleich Europa oder sogar die ganze Welt. Dennoch möchten wir hier einen wichtigen Fakt anfügen, vor allem, wenn gleich die bereits immens großen Zahlen aus Deutschland folgen (Siehe: Bild 3, Bild 4, Bild 5). Während alleine wir hier dermaßen sorglos und missachtend mit Lebensmitteln umgehen, haben laut den Vereinten Nationen weltweit 795 Millionen Menschen nicht ausreichend zu essen… Neuneinhalb mal Deutschland, so viele Menschen leiden zeitgleich an Hunger.

 

Je jünger, desto sorgloser

Unsere Großmütter und –väter oder auch noch unsere Mütter und Väter hätten früher niemals ein halbes Brot oder eine leicht verschrumpelte Karotte in den Müll geworfen. Nein, dieses „Privileg“ haben erst die jüngeren Generationen. Höheres Pro-Kopf-Einkommen (falls ihr Euch das mal eindrucksvoll anstehen möchtet: Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 1950-2021 | Statista), immer günstigere Lebensmittel, Allzeit-Verfügbarkeit. Und schon schrumpft der Wert eines Apfels oder sogar eines Stücks Fleisch derart, dass man nicht mal mehr kurz zuckt, bevor man den Mülleimer öffnet. 

Eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln hat gezeigt, dass tatsächlich 92% der Deutschen zwischen 21 bis 51 Jahren Essen wegwerfen. Etwa vier von zehn Personen in diesem Alter tut dies EINMAL die Woche. Ein Drittel der Jahrgänge vor 1945 tut dies eigenen Angaben zufolge nie. Bei den Nachkriegs-Generationen bis 1954 sind es immerhin noch 27%. (Quelle 4)

Wobei beim Umgang mit Lebensmitteln immer noch ein Unterschied zu erkennen ist, je nachdem, um welche Produktkategorie es sich handelt (siehe Bild 6).

Warum so viel mehr Obst & Gemüse verschwendet wird, als zum Beispiel Backwaren? Liegt es daran, dass man den Verbrauch des einen besser abschätzen kann, als vom anderen? Kennen Menschen die beste Lagerung von Brot noch, wissen aber nicht mehr, wie eine Kartoffel am besten aufbewahrt werden sollte? Liegt es am Preis? Wir wollen ja bei uns selbst ansetzen. Also wie sähe diese Aufteilung bei Euch aus? Vermutlich ganz ähnlich. Welche Gründe könnt ihr im eigenen Haushalt ausfindig machen?

 

Wo wird am meisten verschwendet?

Bei Lebensmittelverschwendung denkt man aber meist zunächst nicht an sich selbst, sondern an Restaurants oder Supermärkte, die Verzehrbares aussortieren oder es kommen einem die Brotberge mit aussortiertem Brot und Brötchen in den Sinn.

Doch wo entstehen tatsächlich sage und schreibe 12 Millionen Tonnen an Lebensmittelabfällen alleine in Deutschland? Wo tatsächlich wie viel Lebensmittel von der Produktion bis zum eigenen Kühlschrank im Müll landen, haben wir hier mal zusammengestellt (siehe Bild 7).

Man sieht, dass leider über die gesamte Produktions- und Verarbeitungskette an jedem einzelnen Punkt Verluste zu verzeichnen sind. 4% Klingt dann im Verhältnis zunächst mal nicht viel. Doch wenn man sich dann vor Augen führt, dass 4% von 12 Tonnen immer noch 0,5 Millionen Tonnen produzierte Lebensmittel für den Müll bedeuten, ist das kaum vorstellbar.

Umso erschreckender ist dann eben die Zahl, wenn man sich die privaten Haushalte ansieht. Ganze 52 % der Lebensmittel landen hier aus unterschiedlichsten Gründen im Müll. Die Ausrede „ja, das ist schlimm, aber was kann ich da machen? Ich habe ja keinen Einfluss auf Landwirtschaft oder Supermärkte“ kann man tatsächlich stecken lassen. Nein, es heißt ganz klar, bei sich selbst anfangen. Ein gutes Vorbild sein. Kindern von Anfang an einen angemessenen Umgang mit Lebensmitteln beizubringen. Über den Wert von Ressourcen nachzudenken und diese wertzuschätzen.

 

Eine Lösung gegen Lebensmittel verschwenden lautet Lebensmittel wertschätzen!

Denn eine weggeworfene Kartoffel beinhaltet natürlich mehr, als nur die Knolle selbst. Ihr ökologischer Rucksack beinhaltet die Aufbereitung des Saatguts/Pflanzkartoffeln, diverse Transportwege, Bodenbearbeitung und damit Einsatz von Benzin/Diesel/Öl, Arbeitszeit aller Beteiligten, Dünger, ggf. Pflanzenschutzmittel, Energieverbrauch beim Verarbeitungsprozess, Lagerung, Verkauf, Einkauf.

Bei zubereiteten, also gekochten Speisen, wächst dieser Rucksack natürlich gleich noch einmal um ein ganzes Stück.
Und wir entledigen uns oft in nur zwei Sekunden diesem Rucksack, indem wir, plopp, kurz den Deckel der Biotonne öffnen…

 

#UBiZFoodWasteFasten – Gemeinsam geht´s immer besser! Lasst uns sammeln!

Genau DAS möchten wir in den nächsten Wochen mit Euch ändern und Euch dabei unterstützen. 
Für alle, die mit am Ball bleiben, wird es eben nicht nur harte Fakten geben. Und am schönsten wäre es, wenn sich die Teilnehmenden auch gegenseitig inspirieren. Das ist das Ziel der UBiZFoodWasteFastenaktion 2022. Um eigene Ideen wie Rezepte, Fotos und Beiträge für alle sichtbar zu machen, kennzeichnet diese auf instagram und facebook mit #UBiZFoodWasteFasten
So kreieren wir gemeinsam eine Sammlung gegen Lebensmittelverschwendung und für mehr Lebensmittelwertschätzung. Denn jede*r kann und soll ihren/seinen Beitrag leisten. Und warum dann nicht andere gleich daran teilhaben lassen? 
Wir freuen uns auf Eure Teilnahme und natürlich auf Eure Beiträge!

 

Quelle 1: www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/Lebensmittelverschwendung/TI-Studie2019_Lebensmittelabfaelle_Deutschland-Kurzfassung.pdf;jsessionid=19F1FE297699583430E318522DB36B77.live921

Quelle 2: www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/lebensmittelverschwendung_node.html;jsessionid=B1332BB29FE24113215A20893DE87825.live922

Quelle 3: www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung/

Quelle 4: www.iwkoeln.de/studien/theresa-eyerund-adriana-neligan-verschwenderische-generationen-x-und-y-350865.html

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