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"Zeit für (Oster-)Nestbau!" - März

Es ist kaum zu glauben, wie die Zeit vergeht! Gerade noch schicken wir Euch los, um Spuren im Schnee zu suchen und schon steht der Frühling wieder vor der Tür! Jetzt geht es Schlag auf Schlag, in der Tier- und Pflanzenwelt.

Vielleicht hast Du schon bemerkt, dass es nun  - vor allem früh morgens - wieder mehr und vor allem LAUTES Vogelgezwitscher gibt? Sobald die Tage wieder länger werden und die Natur erwacht, macht sich auch unsere Vogelwelt daran, alles für die neue Familienplanung vorzubereiten.

Zu den ersten Liedern, die ihr im Februar und März hören könnt, gehört dieses hier – erkennt ihr den Sänger?:

https://t1p.de/5bwy

Ihr habt es bestimmt sofort erkannt – auch ohne zu kucken. Das Gezwitscher am Morgen dient vor allem dazu, anderen Amsel-Männchen zu sagen „hier ist MEIN Revier!“ und natürlich auch dazu, den Amsel-Weibchen mitzuteilen „ich warte hier auf DIHICH!!!“


So, nun seid ihr dran!
Vogel-Stimmen-Karte

Standvögel und Zugvögel

Doch halt, jetzt geht es schon darum, einen Partner zu finden?

Waren viele unserer Vögel nicht ausgeflogen, in ihre warmen Winterquartiere? Richtig, doch tatsächlich sie langsam wieder nach Deutschland zurück. Ganz genau kann man das natürlich nicht bestimmen, aber es gibt für bestimmte Arten ein Zeitfenster. Innerhalb dieses Zeitraums kann man mit ihrer Rückkehr rechnen.
Und viele unserer Vögel bleiben ja auch über den Winter bei uns oder ziehen nur ein kleines Stück weiter und haben keinen langen Rückweg in ihr Brutgebiet. Durch den Klimawandel ändert sich auch das Zugverhalten unserer Vögel auch. Einige, die früher weggezogen sind, sind mittlerweile auch über den Winter bei uns zusehen. Zum Beispiel sieht man immer öfter auch Störche bei uns im Winter über die Wiesen und auch durch den Schnee staksen.


Im März lassen sich folgende Vogelarten wieder bei uns blicken und gesellen sich unseren Standvögeln (die über den Winter hierbleiben) – erkennst Du sie?

 

Zur Auflösung geht´s hier lang.

Natürlich gibt es bereits im März sehr viel mehr Vogelarten zu beobachten, während sie singen, balzen, streiten und um ihre Partner werben.

Vogelstimmen erkennen

Vielleicht ist ja genau jetzt die perfekte Zeit, mit Deiner Familie nach draußen zu gehen und mit einem Fernglas auf einen Vogelbeobachtungs-Spaziergang zu starten!


Eure Aufgabe: Entdeckt und beobachtet mindestens vier verschiedene Vogelarten!

„Bei Dir piept´s wohl?“ Richtig!!!

Um es Euch etwas einfacher zu machen, gibt es in der UBiZ-Bibliothek zum Beispiel folgendes tolles Buch zum Ausleihen – in dem Du auch gleich noch nachlesen kannst, was Du für unsere heimischen Vögel Gutes tun kannst… Damit wir auch weiterhin ein lautes, buntes Frühlingskonzert genießen können!

Hausbau der Vögel

Wenn es nun schon an die Partnerwahl und dann auch um die Familienplanung geht, steht natürlich auch bald eins an: der HAUSBAU! Naja, oder zumindest das Schlafzimmer? Oder das Kinderzimmer? Wie auch immer die Vögel ihre Kunstwerke nennen würden, bei vielen wird es langsam Zeit für die Vorbereitungen für ein ordentliches, gut geschoben, gezupft und ausgekleidetes Nest! Oder man sucht sich eine schöne, gemütliche Höhle, die vielleicht schon jemand anderes für einen ausgehöhlt hat. Nester und Brutplätze unterscheiden sich je nach Vogelarten in Bau, Aussehen, Ort und auch Zuständigkeiten natürlich enorm.

Eine neue Aufgabe für Euch:
Überlege mal! Wo hast Du schon mal ein Vogelnest entdeckt? Wo könntest Du Dir auch gut vorstellen, dass ein Vogel sein Nest bauen wollen würde?
Versetze Dich mal in die Rolle des Vogels: was wäre Dir an einem Nest besonders wichtig? Wonach würdest Du den Platz auswählen?

Haltet bei Eurem nächsten Spaziergang die Augen nach Nestern und Brutplätzen offen.

Wo könnt ihr überall beobachten, dass Vögel ein Nest bauen oder sich einnisten?

Achtung: natürlich wisst ihr das bereits, aber speziell im Bereich des Brutplatzes verhalten wir uns natürlich besonders ruhig und rücksichtsvoll!

Hier ein paar Tipps, wie ein Vogelnest aussehen kann und wo man es entdecken könnte:

  • Der Zaunkönig baut zum Beispiel mehrere kugelige Nester mit Eingang. Nur, wenn es der Prüfung des angelockten Weibchens standhält, fängt das Weibchen mit der „Inneneinrichtung“ an – es kleidet das Nest mit Federn, Moos oder Haaren aus. Sind die Männchen alleine für den Nestbau verantwortlich, legen sie sich meist richtig ins Zeug – denn damit sollen auch mögliche Partnerinnen beeindruckt werden.
  • Bei den Amseln hingegen zeigt das Männchen dem angelockten Weibchen innerhalb des Reviers gute Plätze für den Nestbau. Daraufhin macht sich das Amselweibchen an den Nestbau aus feuchter Erde und Lehm, dünnen Zweigen, groben Halmen, Flechten und Moos für das Grundgerüst und  dünne Halme, kleinen Zweigen, Laub und Moos für den Aufbau.

Auch der Platz für das Nest kann von Vogelart zu Vogelart völlig unterschiedlich sein:

 

Ich bin mir sicher, in Deiner Aufzählung haben zwei Worte sicherlich nicht gefehlt.

Zum einen bestimmt „weich“ oder? Richtig, nicht nur für uns Menschen ist ein weiches „Bett“ wichtig.
Möchtest Du es den Vögeln gerne leichter damit machen, spendiere ihnen doch ein bisschen flauschiges Nistmaterial! Hast Du einen Hund zu Hause, den Du regelmäßig kämmst? Lege die Wolle doch einfach unter einen Stein. Was Du auf keinen Fall auslegen solltest: Material, das Plastik enthält! Leider ist das auch bei vielen Wollfäden etc. der Fall. Plastik soll so natürlich nicht in die Natur gelangen.

 

Das zweite, woran Du sicherlich sofort gedacht hast, war „Hecke“, als Platz für ein Vogelnest.
Natürlich brüten viele Vögel auch in unseren Gärten, in Bäumen, in Höhlen oder nutzen unsere Brutkästen, aber sie brüten eben auch in unseren Hecken. Nun sind wir Menschen da meist ziemlich genau und ordentlich und wollten diese auch immer schön geschnitten haben. MOMENT! Hier gibt es etwas zu beachten!

Oster-Nestbau

Aber halt – fällt Dir zum Thema Nest, Frühling und Eier nicht auch noch etwas völlig anderes ein?

GENAU! Auch Ostern steht wieder vor der Tür. Und was braucht der Osterhase, um Euch mit bunten Eiern und vielleicht auch etwas Schokolade beschenken zu können? Natürlich auch ein einladendes, schönes und am besten selbstgebautes Osternest. Es ist gar nicht so schwer, sich da von den Vögeln ein paar Ideen abzuschauen und selbst loszulegen.


Wie Du Dir ein solches ganz leicht zaubern kannst, wird Dir hier erklärt.

Natürlich will auch ein solches Nest weich ausgeleidet sein. Meistens denken wir dabei sofort an? Nein, die Hundehaare lassen wir lieber mal den geflügelten Zweibeinern… ;)
Richtig, wie auch den Vögeln fällt uns Menschen dabei meistens sofort das saftig grüne, weiche Moos ein. Ohne Moose wären unsere Wälder und Spaziergänge doch nur halb so schön…
Aber darf man Moos aus der Natur überhaupt einfach sammeln und mitnehmen?
Es ist bei den meisten Dingen, die wir im Wald oder in der Natur finden können, tatsächlich so, dass wir eine kleine Menge davon sammeln dürfen. Das ist die sogenannte „Handstraußregel“. Dies gilt auch für Moos. Allerdings musst Du hier gut aufpassen, keine geschützte Art zu erwischen – denn für diese gilt die Handstraußregel natürlich nicht! Geschützte Arten dürfen überhaupt nicht gesammelt werden. Bei den Moosen sind beispielsweise folgende Arten geschützt:

 

Diese sind also für unser Osternest tabu. Da Moose aber insgesamt ganz wichtig für das Ökosystem sind, solltest Du auch erlaubte Arten nur sehr vorsichtig und nur ganz wenig davon nutzen. Achte dabei immer darauf, dass Du keine Tiere mit “pflückst“ und dass Du von einer Stelle immer nur ganz wenig entnimmst.
Wenn Du Dir aber jetzt denkst: Nein danke, das Moos lasse ich lieber anderen zum Nestbau und als Lebensraum, haben wir auch noch viel besseren Ideen im Gepäck!

Nr. 1: trockenes Gras
Gerade jetzt im Frühling tauchen unter dem Schnee an vielen Stellen trockene, weiche, braun gewordene Gräser auf. Wie gemacht, um damit das Nest zu verschönern!

Nr. 2: Heu und Stroh
Deine Meerschweinchen oder Kaninchen sind sicherlich nicht böse, wenn Du ihnen ein bisschen von ihrem Heu klaust… Du hast gar keins? Dann frag doch einfach mal bei einem Bauern in der Nähe nach!

Nr. 3: Moos - aber nicht selbst gesammelt

Dir gefällt die Idee mit dem Moos zu gut oder Du möchtest gleich mehrere Nester damit basteln? Frag in der nächsten Gärtnerei nach! Dort ist Moos ebenfalls zu bekommen – natürlich keins, dass im Wald gesammelt wurde. Deshalb kannst Du davon auch mehr nutzen.

Osterhasen-Rallye

Vielleicht braucht der Osterhase aber auch keine speziellen Nester? Wenn das Wetter passt und der Osterhase früh genug wach ist – könnte es doch sein, dass er seine Geschenke direkt im Wald versteckt und ihr mit der Familie zum Suchen gehen könnt. Vielleicht hat er Euch ein paar Hinweise, wie bei einer Schnitzeljagd, hinterlassen, damit ihr ans Ziel kommt?

Ganz „verrückte“ Osterhasen geben mittlerweile wohl ganz spezielle Hinweise, wo sie ihre Eier für Euch versteckt haben.



Aktion: Vogelstimmen-Karte

Ihr schnappt Euch: Eine Decke oder ein gemütliches Sitzkissen, einen festen Block /oder Papier und eine gute Schreibunterlage und ein paar verschiedenfarbige Holzstifte.

Los geht´s! Natürlich könnt ihr die Aufgabe auch in Eurem Garten machen, oft ist es da aber im Frühling nicht gerade leise, da auch die Menschen drumherum bereits mit ihren Vorbereitungen für den Frühling beginnen.

Wenn Du magst, such Dir also einen schönen Platz auf einer großen Wiese, in Waldnähe oder direkt im Wald. Setz Dich auf Deine Decke oder Dein Kissen, ganz gemütlich hin. Schließe die Augen und horche einfach mal eine Weile auf die Geräusche um Dich herum. Hörst Du auch einen Vogel singen? Oder mehrere? Versuche zu hören, wie viele sind. Klingen sie freudig, aufgeregt oder verärgert? Ist es ein großer oder kleiner Vogel? Sitzt er weit oben oder vielleicht sogar am Boden?

Wenn Du einige Zeit zugehörst hast, nimmt Deinen Block/Dein Papier und Deine Stifte zur Hand und versuche, die Vogellieder aufzumalen. Du musst dazu keine Noten kennen. Lass Deiner Fantasie freien Lauf! Wie hört es sich gerade an? Wie Punkte? Wie Spiralen? Wie Kreise? Welche Farbe hat das Vogellied? Male Deine eigene Vogelstimmen-Komposition!

Lösung Bildrätsel

Bild A = Die Singdrossel gehört zu den ersten Heimkehrern im Frühling (Anfang März) aus dem Mittelmeerraum, bleibt aber auch immer häufiger im Winter in Deutschland.
Bild B = Der Hausrotschwanz gesellt sich etwa Mitte März dazu, wenn er aus dem westlichen Mittelmeerraum zurückkehrt.
Bild C = Der Zilpzalp kommt mit dem Hausrotschwanz ebenfalls Mitte März nach Deutschland. Sie verbringen den Winter vor allem im Mittelmeerraum, aber auch im südlichen Mitteleuropa.
Bild D = Sofern sie nicht sowieso hier überwintert haben, was immer häufiger vorkommt, könnt ihr den Weißstorch, der aus Afrika zurückgeflogen ist, auch ab März über die Wiesen staksen sehen.

Infos zum Heckenschnitt

Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet in der Zeit vom 1. März bis 30. September Hecken "abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen", also knapp über dem Boden zu kappen. Das gilt auch für "lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze". Ein starker Rückschnitt für eine Umgestaltung des Gartens ist in diesem Zeitraum also nicht möglich.
Ein vorsichtiger Pflegeschnitt ist das ganze Jahr über erlaubt. Aber auch hier solltet ihr erst mal genau schauen, ob sich nicht vielleicht doch schon ein Vogel darin eingenistet hat. Falls ja – lasst am besten diese Stelle vorerst in Ruhe und verzichtet auf den Schnitt!

Handstraußregel

"Jeder darf (...) wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wild lebender Pflanzen aus der Natur an Stellen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen." Bundesnaturschutzgesetz, § 39 Absatz 3

Aktion: Osternnest-Rallye

Natürlich gibt es immer noch die analogen Osterhasen, die ihre Hinweise auf Zetteln hinterlassen. Dafür stecken die Hasen die Hinweise zum nächsten Punkt in kleine Filmdöschen oder Überraschungseier-Hüllen. Daran bringen sie vorsorglich einen gut sichtbaren Zettel an, auf dem fremde Finder darauf hingewiesen werden, die Dose bitte liegen zu lassen, da sie zu einer Schnitzeljagd gehört und später abgeholt wird.
Natürlich machen sich die Hasen auch eine Karte, auf der sie die Verstecke einzeichnen – damit keiner der Hinweise aus Versehen in der Natur zurückbleibt.

Manche Hasen geben ihre Hinweise, vor allem für ältere Kinder, auch ganz modern per Handy.
Über www.actionbound.de können spannende und witzige Rallyes mit kreativen Aufgaben gestellt werden. Eine bestimmte Baumart suchen und davon ein Foto knippsen? Eine knifflige Frage innerhalb einer bestimmten Zeit beantworten? Auf einem Video vorführen, wie der Hase durch den Wald hoppelt? Ich bin sicher, hier haben sich schon viele Osterhasen im Nachhinein beim Kucken der Ergebnisse vor Lachen die Bäuche gehalten! Für Inspirationen geht einfach auf „Öffentliche Bounds“ und sucht nach „Ostern“.

UmweltBildungsZentrum Oberschleichach

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