Kaum zu glauben, der August mit seinen heißen Tagen ist vorbei – der September lässt bereits den Herbst erahnen.
Und der Herbst auch bereits begonnen –kalendarisch, metereologisch und phänologisch.
Für die Metereologen beginnt der Herbst immer am 01.September und endet am 30. November. So hat man jedes Jahr genau eine Zeitspanne von 3 Monaten, die man auch gut miteinander vergleichen kann.
Kalendarisch richtet sich der Herbstbeginn nach dem Stand der Sonne, bzw. der Tagundnachtgleiche (oder nach dem etwas komplizierteren Fachbegriff „Äquinoktium“). Das bedeutet also, dass an diesem Tag, wie auch beim Frühlingsanfang, Tag und Nacht gleich lang sind und dieses Jahr fällt das auf den 22.September, ganz genau auf 21:21 Uhr.
Ihr habt bestimmt gemerkt, dass ihr nun abends schon wieder deutlich früher „im Dunkeln“ sitzt. Die Tage werden bis zum Winteranfang nun wieder kürzer, die Nächte länger. Der kürzeste Tag des Jahres, also der Winteranfang, ist der 21. Dezember 2021 um 16:58 Uhr. So lange gilt also der kalendarische Herbst.
Phänologisch konntet ihr den Herbst eigentlich bereits im August beobachten. Genauer gesagt den Frühherbst. Phänologisch richtet sich der Herbstbeginn nach der Beobachtung der Natur, also wenn bestimmte Pflanzen blühen oder Früchte reif sind. Ihr habt bestimmt bei dem ein oder anderen Waldspaziergang Ende August schon reife Holunderbeeren oder Kornelkirschen entdeckt. Sobald dies eintritt, verabschiedet man sich phänologisch vom Sommer und der Frühherbst hat begonnen. Ein genaues Datum kann man also nicht angeben, er beginnt aber in der Regel immer Ende August und dauert bis Ende September an, um dann vom Vollherbst abgelöst zu werden.
Auch an der Tierwelt könnt ihr erkennen, dass die Jahreszeiten nun wechseln.
Zum Beispiel fliegen nun bereits viele Zugvögel in Richtung ihrer Winterquartiere, wie zum Beispiel diese hier – erkennt ihr sie?
Die Tiere beginnen nun auch, sich für den Winter vorzubereiten. So fressen sich Tiere, die Winterschlaf halten, eine Speckschicht für den Winter an, wie zum Beispiel der Igel. Doch selbst jetzt im September werden noch junge Igel geboren. Diese müssen jetzt natürlich ordentlich futtern, um noch genügend Gewicht für den Winter zuzulegen. Denn für ihren Winterschlaf sollten sie auf jeden Fall 500-600 g auf die Waage bringen.
Tiere, die Winterruhe halten, während der sie dennoch Nahrung brauchen, beginnen damit, ihre Vorräte zu sammeln, wie zum Beispiel die Eichhörnchen. Was es damit genau vorhat, dazu lest ihr dann im November mehr!
Vielleicht fallen euch auch gerade im Moment besonders die Wespen und Hornissen auf. Diese haben im September nämlich ihre Hauptflugzeit bzw. erreichen sie zwischen Mitte August und Mitte September ihren Entwicklungshöhepunkt. Bis zu 700 Tiere kann ein Hornissenvolk zu dieser Zeit zählen. Doch bald endet auch das Leben der Wespen- und Hornissenvölker, denn bis zum nächsten Jahr überwintern nur die befruchteten Jungköniginnen, um im Frühjahr ein neues Volk zu gründen.
Für uns Menschen ist die Herbstzeit eine Zeit voll reifer Obstsorten, warmer „Altweibersommer“-Tage und bunten Farben der Natur. Auch im Wald herrscht gerade jetzt oft eine tolle Stimmung, das Licht bricht durch die langsam bunt werdenden Blätter und es gibt jede Menge zu tun auf unseren Waldstreifzügen…
Nachdem ihr ja schon die reifen Holunderblüten entdeckt habt und nun wisst, dass sie bereits seit einiger Zeit den phänologischen Frühherbst anzeigen – könnt ihr auch damit Kreativ werden. Denn aus den Beeren lassen sich ganz einfach tolle Pflanzenfarben herstellen.
Neben reifen Früchten freuen sich verschiedenste Tiere auch über reife Baumfrüchte, dies nun gibt. Zum Beispiel ist jetzt die richtige Zeit, um nach Bucheckern und Eicheln Ausschau zu halten. Und auch von Nadelbäumen reifen jetzt Zapfen aus. Dazu haben wir auch ein tolles Spiel für Euch, für das ihr eigentlich nur einige Tannenzapfen sammeln müsst. ÄHM MOMENT!!! Wo steckt hier der Fehler? Kommt ihr drauf?
Das habt ihr ganz richtig erkannt. Aber bevor wir zum Spiel kommen, noch einmal kurz genauer zu den Zapfen. Für viele Tiere sind sie jetzt im Herbst und Winter eine wichtige Nahrungsquelle. Anhand der Fraßspuren, die ihr zum Beispiel an den Fichtenzapfen findet, könnt ihr sogar bestimmen, wer daran geknabbert hat. Schaut dazu auch auf unserer Februar-Seite vorbei, dort haben wir Euch das nochmal zusammengefasst. Was ihr manchmal auch beobachten könnt, sind kleine, rötliche Haufen auf dem Waldboden. Zunächst meint man auf große Entfernung manchmal, einen seltenen Pilz gefunden zu haben. Bei näherem Hinsehen ist es dann ein Haufen aus Tannezapfen-Schuppen, die vor dem Austrocknen eine tolle rosa Farbe haben. Hier hat sich dann ein Eichhörnchen entweder direkt im Baum oder auf dem Boden einen Tannenzapfen schmecken lassen, bzw. die Früchte im Zapfen. Der Rest bleibt liegen. Aber auch ohne Eichhörnchen könnt ihr, wie ihr ja schon wisst, vom Tannenzapfen nur die Schuppen finden, da sie bereits am Baum auseinanderfallen. Anders sieht es da mit den Fichtenzapfen aus, die man eigentlich das ganze Jahr über als ganzes am Boden liegend finden kann. Und genau diese brauchen wir für unser Spiel, mit dem euch auch an einem kühlen Herbsttag ganz schnell wieder warm werden wird!
Lösungen
Richtig, es ist
1. der Kuckuck, der bei uns im Winter zu wenig Insektennahrung finden würde. Er zieht zum Überwintern ins tropische Afrika, gehört also zu den Langstreckernziehern. Der Kuckuck beginnt bereits Anfang August damit, Deutschland bis zum April des folgenden Jahres zu verlassen. Dabei fliegt er pro Tag innerhalb von Deutschland etwa 50 km weit, wobei der diese besonders nachts zurücklegt.
2. Genau, auch die Rauchschwalbe würde im Winter hier bei uns zu wenig fliegende Insekten wie Mücken und Fliegen finden. Auch sie zieht etwa ab September nach Afrika. Du kannst sie abends zur Zugzeit oft in großen Trupps über Gewässern sehen.
3. Auch wenn viele Störche mittlerweile über den Winter bei uns bleiben, ziehen die Störche, die Deutschland nach wie vor verlassen, bereits Mitte bis Ende August los Richtung Afrika. Dafür nutzen wie vor allem die Thermik, mit der sie sich in große Höhen tragen lassen, da der Zug sonst viel zu anstrengend wäre. Thermiken entstehen, wenn Sonne der Erdboden erwärmt und die Wärme an die bodennahe Luft abgegeben wird. Deshalb folgen Störche auf ihren Zügen weitestgehend Routen über Land. (Osten: Bosporus, Westen: Mittelmeerenge bei Gibraltar).
Murmelbahn
Ihr braucht zum Bau:
Eine Murmel oder einen Bocciakugel oder einen schweren Ball, ein schönes Waldstück mit Holz, Ästen, etc.
Eine Murmelbahn kennt ihr sicherlich aus Holz. Ihr könnt sie aber auch mit Dingen bauen, die ihr im Wald findet. Wie die Bahn genau aussehen soll, bleibt dabei ganz euch überlassen.
So könnte ihr zum Beispiel aussuchen, mit welcher „Murmel“ ihr die Bahn bespielen wollt. Wählt ihr tatsächlich eine kleine Glasmurmel, muss die Bahn natürlich anders gebaut werden, als wenn ihr eine Bocciakugel oder einen schweren Ball benutzt. Spaß macht es auf jeden Fall, egal bei welcher Größe!
Vor allem, wenn ihr Euch in mehrere Gruppen aufteilt, könnt ihr Euch nun auch noch Kriterien ausdenken, die die Bahnerfüllen muss. Zum Beispiel: die Bahn muss zwei Kurven haben, die Kugel muss einen Sprung machen, die Kugel muss mindestens einmal ein „Pling“-Geräusch erzeugen, während sie über die Bahn rollt.
Ihr werdet staunen, wie unterschiedlich solche Bahnen am Ende aussehen können! Natürlich sollt ihr zum Bauen nur Dinge nutzen, die ohnehin bereits am Boden liegen. Es sollen keine Äste oder Zweige extra dafür geschnitten oder abgerissen werden. Aber wenn ihr euch umseht, werde ihr feststellen, dass der Wald mehr zu bieten hat, als ihr überhaupt in eure Bahnen.
Pflanzenfarbe aus Holunder
Für rote, violette oder blaue Farbtöne eigenen sich neben Holunderbeeren auch alle andren dunklen Beeren wie Heidel-, Brom-, schwarze Johannisbeere oder Schlehe zum Beispiel.
Die Beeren werden leicht zerdrückt und mit etwas Wasser aufgekocht und gefiltert. Durch die Zugabe von Soßenbinder zum Beispiel können die Farben dickflüssiger oder satter gemacht werden – hier müsst ihr einfach ein bisschen ausprobieren. Auf unterschiedlichem Papier kommen die Farben auch sehr unterschiedlich raus.
Ergänzen könnt ihr die Blautöne ganz einfach um Gelb- und Orangetöne. Denn jetzt stehen auch Ringelblumen in voller Blüte. Für die Farben werden nur die Blütenblätter ohne die Kelche benutzt. Gebt sie in einen Topf mit wenig Wasser und kocht sie bei niedriger Hitze ca. 10 Minuten. Auch hier könnt ihr mit der Wassermenge beim Einkochen spielen und probieren, wie die Pflanzenfarbe kräftiger oder weniger kräftig wird, je nachdem, was ihr haben möchtet.
Nicht verbrauchte Pflanzenfarbe sollte kühl gelagert werden, dann hält sie eine Weile. Vertraut bei der Verwendung Eurer Nase und schaut, wie sich die Konsistenz entwickelt, um festzustellen, ob die Farben noch gut sind.
Wo steckt der Fehler im vorherigen Absatz?
Tatsächlich sprechen die meisten Menschen vom „Tannezapfensammeln“. Doch tasächlich funktioniert das nicht, da die Tannenzapfen bereits am Baum in ihre einzelnen Schuppen zerfallen. Als ganzes könnte man Tannenzapfen nur direkt vom Baum ernten. Die Zapfen, die ihr am Boden findet, sind in der Regel Fichtenzapfen. Denn diese Fallen als Ganzes vom Baum. Manchmal findet ihr auch Zapfen von Kiefern zum Beispiel, aber diese sehen natürlich deutlich anders aus. Ihr erkennt auch ganz einfach, ob es Tannen- oder Fichtenzapfen sind, wenn diese noch am Baum hängen: Fichtenzapfen wachsen nach unten hängend, die Tannenzapfen sitzen wie kleine „Kerzen“ auf dem Tannenzweig.
Zapfen-Hüpfen
Für dieses Spiel braucht ihr lediglich einen Fichtenzapfen pro Teilnehmendem.
Das Spiel ist leicht erklärt. Es handelt sich dabei um einen Staffellauf. Es treten also zwei Gruppen mit gleicher Gruppenstärke gegeneinander an. Je die Hälfte der Gruppe steht sich gegenüber, den Abstand könnt ihr selbst wählen (bei Erwachsenen und größeren Kindern wählt ihr den Abstand größer, bei kleineren verringert ihn). Jeder hat seine Zapfen bei sich.
Auf los geht´s los. Die Startperson, die ihr vorher pro Gruppe festgelegt habt, legt nun die Distanz zwischen Startpunkt und gegenüberstehendem Gruppenmitglied zurück und zwar mit dem eingeklemmten Fichtenzapfen zwischen den Beinen. Die Hände dürfen nur zum Einklemmen genutzt werden, danach nicht mehr zum Festhalten. Der Zapfen darf auf dem Weg nicht runterfallen. Hier könnt ihr zwei Varianten festlegen: A) Fällt der Zapfen zu Boden, muss die Person zurück zum Ausgangspunkt und neu starten B) Fällt der Zapfen zu Boden, muss dort gestoppt werden, der Zapfen darf neu eingeklemmt werden und es darf von dort weitergehoppst werden.
Gegenüber angekommen wird die nächste Person abgeklatscht und hüpft los. Die Gruppe, die am schnellsten ist, gewinnt. Wollt ihr zwei Runden direkt aneinander spielen, sammelt pro Person zwei Fichtenzapfen, die jeder bei sich behält.