Findet sich der Hauptverursacher nun in der Landwirtschaft, der Lebensmittelverarbeitung, dem
Handel, bei der Außer-Haus-Verpflegung oder in privaten Haushalten. Hier sah die Gruppe den
Hauptverursacher beim Handel (40%) gefolgt von der Außer-Haus-Verpflegung (30%). Dabei zeigen
die Zahlen ein anderes Bild. 59% aller Lebensmittelabfälle entstehen in den privaten Haushalten, wo
die Gruppe nur 10% geschätzt hatte.
Die pro Kopf im Jahr entsorgten Lebensmittel schätzten die Teilnehmer*innen mit 80 kg sehr
realistisch ein. Im Anschluss sind von den Teilnehmenden geschätzte und vom BMEL genannte Zahlen vergleichend nebeneinander dargestellt.
Teilnehmer*innen Offizielle Zahlen BMEL
6 Millionen t Lebensmittelabfall in Deutschland 11 Millionen t Lebensmittelabfall in
pro Jahr Deutschland pro Jahr
Davon: Davon:
5% in der Landwirtschaft 4% in der Landwirtschaft
15% in der Lebensmittelverarbeitung 15% in der Lebensmittelverarbeitung
40% im Handel 7% im Handel
30% Außer-Haus-Verpflegung 17% Außer-Haus-Verpflegung
10% private Haushalte 59% private Haushalte
80 kg Lebensmittelabfall pro Kopf pro Jahr in 78 kg Lebensmittelabfall pro Kopf pro Jahr in
Deutschland Deutschland
50% davon vermeidbar 40% davon vermeidbar
70% der Haushalte werfen noch verwertbare 86% der Haushalte werfen noch verwertbare
Lebensmittel weg Lebensmittel weg
Brot, Backwaren, Wurst werden am meisten Gemüse und Obst werden mit 34% am
weggeworfen häufigsten entsorgt
Danach Obst und Gemüse Brot und Backwaren 13%, Wurst und Fleisch 4%
Doch was macht es schon, wenn wir in Deutschland ein paar Lebensmittel wegwerfen? Wir können
das Brot ja nicht in die ärmeren Länder schicken.
In der Gruppe wurde der Einfluss unseres Wegwerfverhaltens auf die von der Weltgemeinschaft
festgelegten Nachhaltigkeitsziele betrachtet. Diese 17 Nachhaltigkeitsziele wurden von den
Vereinten Nationen entworfen um eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und
ökologischer für alle Staaten zu sicher. Diese Ziele traten mit Beginn des Jahres 2016 für eine Laufzeit
von 15 Jahren in Kraft. Die Ziele sind:
Keine Armut
Kein Hunger
Gesundheit und Wohlergehen
Hochwertige Bildung
Geschlechtergleichheit
Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Bezahlbare und saubere Energie
Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Industrie, Innovation und Infrastruktur
Weniger Ungleichheit
Nachhaltige Städte und Gemeinden
Nachhaltiger Konsum und Produktion
Maßnahmen zum Klimaschutz
Leben unter Wasser
Leben an Land
Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass direkt oder auch indirekt das Erreichen der Ziele durch
unsere Lebensmittelverschwendung beeinträchtigt oder sogar verhindert wird.
Doch jeder einzelne kann durch einfache Mittel etwas ändern. Die Gründe für das Wegwerfen von
Lebensmittel sind häufig ganz einfach:
1. Wir kaufen zu viel und ungeplant ein und lassen und von vermeintlichen Schnäppchen
verführen.
https://www.ubiz.de/aktuelles/detailansicht/mehr-planung-weniger- lebensmittelverschwendung
2. Wir lagern unsere Lebensmittel falsch, so dass sie frühzeitig verderben
https://www.ubiz.de/aktuelles/detailansicht/duerfen-kartoffeln-jetzt-in-den-kuehlschrank- oder-nicht
https://www.ubiz.de/aktuelles/detailansicht/duerfen-kartoffeln-jetzt-in-den-kuehlschrank- oder-nicht-teil-2
3. Wir kochen zu viel und verwerten die Reste nicht
4. Wir denken, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum ein Wegwerfdatum ist
https://www.ubiz.de/aktuelles/detailansicht/das-mhd-ist-kein-verfallsdatum
In der Diskussion mit der Gruppe wurden folgende einfache Ideen entwickelt:
1. Schauen welche Lebensmittel noch im Haus sind, einen Plan machen was man kochen bzw.
essen möchte, Einkaufsliste schreiben.
2. Sich genau informieren, wie man jedes Lebensmittel am besten lagert und danach verhalten
Verderbliche Lebensmittel schnell verbrauchen.
3. Am besten nach Rezept kochen, dann wird es meistens nicht zu viel und die Reste
verbrauchen
4. Beim Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sich einfach auf die Sinne verlassen und die
Lebensmittel mit den eigenen Sinnen prüfen: Sieht es noch gut aus? Riecht es verdorben?
Schmeckt es verdorben?
Lebensmittel, die noch gut aussehen, riechen und schmecken, kann man auch nach Ablauf
des MHD noch bedenkenlos genießen.
Zumindest das richtige Einräumen des Kühlschrankes sorgte dann nochmal für reichlich
Gesprächsstoff. Natürlich gibt es dort jede Menge offizielle Empfehlungen aber auch genauso viele
eigene Erfahrungen, die man auch nicht unbeachtet lassen sollte. Die Empfehlungen sind natürlich
aber für Menschen, die sich neu mit dem Thema beschäftigen, ein guter Einstieg.
Um den Spaß am Essen nicht zu verderben und um eine reiche Birnenernte sinnvoll zu nutzen, wurde
den Teilnehmer*innen ein kleiner Snack in Form einer Birnen- Zwiebel- Butter geboten. So konnte
von uns gleich die große Menge an reifen Birnen aus dem eigenen Garten verarbeitet werden. Dazu
gab es Brot vom Vortag, dass man mittlerweile bei fast jeder Bäckerei bekommen kann und damit
nicht nur Lebensmittel rettet, sondern obendrein noch Geld spart. In der Regel kostet das Brot vom
Vortag nur noch die Hälfte.
Dieses kleine Schmankerl bot dann auch den guten Abschluss zu den vielen neuen Eindrücken.
Das Rezept für die Birnen-Zwiebel-Butter:
1 Stück Butter (250g)
1 mittelgroße Zwiebel
4 mittelgroße Birnen mit festem Fruchtfleisch
Saft einer halben Zitrone
Majoran
Salz
Pfeffer
Die Zwiebel und die Birnen in ganz kleine Würfel schneiden.
Die Zwiebel und die Hälfte der Birnen in etwas Öl anbraten und abkühlen lassen. Anschließend mit
der weichen Butter, den rohen Birnenwürfel und mit dem Zitronensaft verrühren. Nach Geschmack
mit Majoran, Salz und Pfeffer würzen.
Guten Appetit